„Einfachheit hält Glück bereit“ – Andreas Tenzer
Warum ein Combo? Diese Frage bekomme ich recht häufig gestellt. „Wäre ein Bulli oder ein Ducato nicht viel besser geeignet um darin Vollzeit zu leben?“ Das Platzangebot ist deutlich höher, keine Frage, mir war es jedoch beim Kauf des Fahrzeuges sehr wichtig, dass ich die Möglichkeit habe in der Stadt einen Parkplatz zu finden. Wer von euch schon mal in Hamburg war, kennt bestimmt den notorischen Parkplatzmangel, der hier herrscht. Mit einer Fahrzeuglänge von 4,40m passe ich jedoch in jede Parklücke an der ich mit einem größeren Camper aufgeschmissen wäre. Zudem empfinde ich es als spannende Herausforderung alle wichtigen Dinge des alltäglichen Lebens in einem begrenzten Raum unterzubringen. Der aufmerksame Leser wird bereits festgestellt haben, dass ich Herausforderungen liebe 🙂
Für mich hat Vanlife durchaus Verbindungen zum Minimalismus. Viele Menschen, die das campen für sich entdeckt haben sehnen sich, meiner Meinung nach, auch Verkleinerung und Vereinfachung in ihrem Alltag. Dazu passend kommt mir der Satz „Alles was du besitzt, besitzt irgendwann dich.“ aus dem minimalistischen Film „Fight Club“ in den Sinn. Es beschreibt recht gut die Anhäufung materieller Dinge und die eigene Verantwortung ihnen gegenüber. Doch dazu an späterer Stelle mehr, zurück zum Combo 😉
Im Vergleich zu anderen Hochdachkombis hat der Opel Combo mich am meisten überzeugt. Nicht nur die Möglichkeit eines Lieferwagens mit großer Ladefläche, statt einer weiteren Sitzreihe, war für mich sehr interessant, sondern auch die bauliche Ausführung. Um ein Beispiel zu geben, der Volkswagen Caddy läuft im Dachbereich recht oval zu, der Combo hingegen bleibt rechteckig bis zum Dachblech. Daher ergeben sich für mich zwei Vorteile:
Nahezu senkrechte Außenwände an denen sich sowohl Dämmung als auch Teile des Innenausbau komfortabel befestigen lassen, da es kaum Überhang ins Fahrzeuginnere gibt.
Außerdem bleibt noch genügend Kopffreiheit, wenn ich auf meiner Bett- Sofa- Konstruktion sitze, ohne an einen Schrank oder ein Bord anzustoßen.
Der Fahrzeughersteller bietet sehr viele verscheidende Modellausführungen an. Als Käufer habe ich mir damals die Frage gestellt ob es ein Fahrzeug mit kurzem oder langen Radstand werden soll und ob es ein Hochdach haben soll. Zudem musste ich zwischen zwei oder nur eine Schiebetür entscheiden. Abschließend stellte sich mir noch die letzte Frage: Hecktüren oder Heckklappe. So viel kann ich sagen, die Entscheidung fiel mir nicht leicht, kein Wunder bei so einer riesigen Auswahl.
Nach vielen Pro-und Contra Listen entscheid ich mich für einen kurzen Radstand ohne Hochdach mit nur einer Schiebetür und Heckklappe. Bisher bin ich mit meiner Entscheidung sehr zufrieden und habe sie noch nicht bereut.
Auf meinen neuen Ausbau, für das „Vollzeitnomadenleben“ werde ich bestimmt in der Zukunft detaillierter eingehen. Doch dafür muss er erstmal fertiggestellt werden und sich in der täglichen Benutzung beweisen.
In diesem Sinne, geh ich wohl mal weiter basteln damit zum Einzug alles fertig ist.